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Aus den ers­ten bei­den Tei­len haben wir gelernt, dass wir eine nega­ti­ve Ener­gie­bi­lanz haben müs­sen, um Kör­per­mas­se zu ver­lie­ren. Dass der Kör­per ver­schie­de­ne Ener­gie­re­ser­ven anzapft im Ener­gie­de­fi­zit und dass wir bei gleich­blei­ben­der Leis­tung und gerin­ge­rem Gewicht, schnel­ler, höher, wei­ter­kom­men. Doch was geschieht dann? 

Da unser Kör­per auch für län­ge­re Ener­gie­kri­sen einen Plan B und C hat, kann er sehr viel ertra­gen. Lei­der bin ich fast gewillt zu sagen. Denn das bedeu­tet, dass wir sehr lan­ge das Gefühl haben, alles rich­tig zu machen und auf top Level per­for­men zu kön­nen, ohne zu mer­ken, dass wir mit dem Defi­zit schon am eige­nen Stuhl­bein sagen.

Rela­tiv Ener­gy Def­fi­ci­en­cy in Sport (RED‑S)

Der Fach­be­griff dazu heisst RED‑S. Ein Syn­drom, das beschreibt, was pas­siert, wenn die täg­lich zuge­führ­te Ener­gie­men­ge zwar aus­reicht, um die täg­li­chen Akti­vi­tä­ten absol­vie­ren zu kön­nen, dem Kör­per dabei aber zu wenig Ener­gie bleibt, um den Grund­um­satz voll­stän­dig decken zu kön­nen. Die fol­gen­de Lis­te der Kon­se­quen­zen dar­aus zeigt einen Überblick:

  • Abneh­men­de Energiereserven
  • Man­geln­de Konzentrationsfähigkeit
  • Leis­tungs­de­fi­zi­te
  • Erhöh­te Verletzungsanfälligkeit
  • Depres­si­on
  • Hor­mo­nel­le Dysbalancen
  • Zyklus­stö­run­gen bei Frauen
  • Abneh­men­de Knochendichte
  • Ein­ge­schränk­tes Wachs­tum /​gestör­te Entwicklung
  • Stö­rung Kör­per­funk­tio­nen (Magen-Darm­trakt, Gefäs­se etc.)

Ich konn­te mit Prof. Mar­go Mount­joy, IOC und FINA Mit­glied und Vor­ste­he­rin der McMas­ter Uni­ver­si­tät in Toron­to zu RED‑S spre­chen. Sie ist mass­geb­lich an der Erfor­schung von RED‑S betei­ligt und publi­zier­te vie­le span­nen­de Stu­di­en zum Thema.

Mar­go arbei­tet als Ärz­tin fürs Kana­di­sche Olym­pi­sche Komi­tee in vie­len gewichts­kri­ti­schen Sport­ar­ten (Rin­gen, Kunst­tur­nen, Tri­ath­lon, Leicht­ath­le­tik, Syn­chron­schwim­men) und sieht täg­lich erschre­ckend vie­le Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten, die bereits ernst­haf­te Anzei­chen eines län­ger­fris­tig bestehen­den Ener­gie­de­fi­zits auf­wei­sen. Bis es soweit kommt, ist das Ess­ver­hal­ten auch nicht mehr unbe­schwert oder liegt sogar eine Ess­stö­rung vor.

Im Prin­zip spielt es kei­ne Rol­le, ob wir von Pro­fi­sport­lern spre­chen oder ambi­tio­nier­ten Frei­zeit-Ath­le­ten: ein ewi­ges Ener­gie­de­fi­zit ist für alle Gift. Wäh­rend anfäng­lich Leis­tungs­stei­ge­run­gen spür­bar und offen­sicht­lich sind, lei­det die Per­for­mance ab einem gewis­sen Punkt – sei es wegen Ver­let­zun­gen, Kraft­ver­lust, Krank­heit oder weil das Sys­tem ein­fach zum Erlie­gen kommt. «Hun­gern ist nie die Lösung auf Dau­er», so Mar­go Mount­joy und nur mit­tels genü­gend Bewei­sen, dass es ein kur­zer Höhen­flug mit stei­lem Absturz­po­ten­zi­al ist, kann man Auf­klä­rungs- und Über­zeu­gungs­ar­beit leisten.

Mehr Essen zum Abnehmen

Schön ist in die­sem Kon­text effek­tiv, wenn man Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten ein Aha-Erleb­nis ver­schaf­fen kann und sie Fort­schrit­te fest­stel­len, wenn sie wie­der mehr (qua­li­ta­ti­ve!) Nah­rung zu sich neh­men. Das ver­mag zum Teil erst mona­te- oder gar jah­re­lan­ge Pla­teaus durch­bre­chen, Beschwer­den behe­ben, Kör­per­fett-Reduk­ti­on erwir­ken und so weiter.

Im 4. Teil gibt es ein gros­ses Fazit und die wich­tigs­ten Learnings

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Dani Hof­stet­ter –
Per­for­mance Nutrition

Mas­ter of Food Sci­ence ETH,
Ernäh­rungs­be­ra­ter und
Lang­di­stanz-Tri­ath­lon Weltmeister

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