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Der America’s Cup ist die ältes­te Sport­tro­phäe, die heu­te noch ver­ge­ben wird. Kaum ein ande­rer Wett­kampf ver­eint so viel High­tech mit Ana­chro­nis­men. Von Aus­tra­gung zu Aus­tra­gung ändern sich der Aus­tra­gungs­ort, das Renn­for­mat und nicht zuletzt die Yach­ten diametral.

Jeder Aus­tra­gung gehen 2 – 4 Jah­re eines wahr­haf­ten «arms race» (Tech­no­lo­gie-Ent­wick­lungs­schlacht) vor­aus. Jede Crew hat offi­zi­el­le Tech­no­lo­gie-Spio­ne in ihren Rei­hen und sogar für das Abkup­fern ori­gi­nel­ler neu­er Segel­in­no­va­tio­nen gibt es Regeln im Cup.

2024 wird die 37. Aus­tra­gung des America’s Cup. Beson­ders spe­zi­ell ist der erneu­te Ein­satz von Hydro­foil-Segel­jach­ten. Ähn­lich wie bei einem Tra­ge­flä­chen­boot kön­nen hydrau­lisch soge­nann­te Foils getrimmt wer­den, die ab einer mini­ma­len Geschwin­dig­keit den gesam­ten Bug aus dem Was­ser heben und so Tem­pi von bis zu 80 km/​h erlau­ben. Bei die­sen Geschwin­dig­kei­ten wir­ken sehr hohe Kräf­te auf das 25 Meter lan­ge Boot und die enor­men Segel (ca. 145 Qua­drat­me­ter misst das Hauptsegel).

Das Trim­men der Segel und der Foils wird nicht etwa elek­tro­nisch ange­trie­ben, son­dern und dar­um geht es hier, durch 4 soge­nann­te «Cyclors». An Bord sind Stand­fahr­rä­der instal­liert, die an den hydrau­li­schen Akku­mu­la­tor (ein Gas/­Öl-Tank, der Druck aufnehmen/​speichern kann) gekop­pelt sind. Dort wird die Arbeit der Cyclors in mecha­nisch-hydrau­li­sche Hub­ar­beit umge­wan­delt. Je schnel­ler und grös­ser die Bewe­gung der Segel und Foils, des­to grös­ser muss der Power Out­put der 4 Pedaleu­re sein.

Als Gar­de-Ath­le­ten wer­den Bahn­fah­rer und Rude­rer für die­se Posi­ti­on ein­ge­setzt. Sie kön­nen die nöti­ge Power, die hohe Lak­tat­be­las­tung, die dies mit sich bringt und das nöti­ge Kör­per­ge­wicht lie­fern. Um sich als Cyclor zu bewäh­ren, muss ein Ath­let fähig sein über 30 Sekun­den 1100 Watt zu leis­ten, über 4 Minu­ten sind es immer noch star­ke 550 bis 600 Watt und über 20 Minu­ten 450 Watt – wir spre­chen hier also von 5 – 12 W/​kg Kör­per­ge­wicht – das ent­spricht einem guten U23/­Pro-Kon­ti Fah­rer und das ein­ge­pfercht in einen Car­bon-Rumpf bei zum Teil stür­mi­scher See.

Crews sind bereits meh­re­re Mona­te in ihren eige­nen Trai­nings­ba­ses an der Vor­be­rei­tung auf den eigent­li­chen Wett­be­werb im Herbst 24. Der Trai­nings­all­tag der Cyclors beinhal­tet neben dem Trai­ning auf dem Was­ser vie­le Stun­den im Kraft­raum und auf dem Watt-Bike.

Neben einem hohen Kalo­rien­vo­lu­men wer­den dort viel Pro­te­in, Krea­tin und Lak­tat-puf­fern­de Sub­stan­zen kon­su­miert. Wie in so man­chen Sport­ar­ten ist das Zusam­men­tref­fen bahn­bre­chen­der Tech­no­lo­gie (Boots­bau), meis­ter­li­che Tak­tik und die Erfah­rung der Spit­zen­seg­ler im Umgang mit den äus­se­ren Bedin­gun­gen und ver­blüf­fen­de kör­per­li­che und men­ta­le Leis­tung eine fas­zi­nie­ren­de Sache, die, von aus­sen betrach­tet, nicht mal im Ansatz erken­nen lässt, wie­viel Stun­den Schweiss und Grips dazu nötig sind.

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Dani Hof­stet­ter –
Per­for­mance Nutrition

Mas­ter of Food Sci­ence ETH,
Ernäh­rungs­be­ra­ter und
Lang­di­stanz-Tri­ath­lon Weltmeister

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