Die Entwicklungen der letzten 40 Jahre in Konsum und Technologie führten zu einer «Instant Society». Alles, was wir uns wünschen, kann jederzeit, unmittelbar und mittels «free shipping» bestellt werden. Die Natur hat hier aber nicht mitgemacht.
Nachhaltige Veränderungen an unserem Körper dauern etwas länger. Egal ob man also aus sportlichem Leistungsdenken seinen Körper (Physis, Stoffwechsel, Leistung) verändern, oder für die nächste Strandsaison an der Figur arbeiten will, für «Short Cuts» bezahlt man immer einen versteckten Preis.
Leistung = Watt pro Kilogramm, und Gesundheit…?
Ich erkläre meinen Gedanken am Beispiel einer Läuferin oder eines Radfahrers. Es könnten aber auch Kunstturner, Weitspringer, Mehrkämpfer, Ruderer oder kampfsportlerinnen sein. In all diesen Sportarten wird die Leistung direkt abhängig vom Gewicht (Systemgewicht: Körper & Ausrüstung) beeinflusst oder wird in Gewichtsklassen gekämpft.
Leistung wird oft in Watt pro Kilogramm angegeben wird. Um diesen Quotienten zu verbessern kann man sein Körpergewicht reduzieren, das geht bedeutend schneller, als die körperliche Leistung (Watt) zu vermehren. Dasselbe gilt bei Wettkämpfen in Gewichtsklassen. Wenn man sich in eine leichtere Gewichtsklasse einteilen lassen kann, hat man ein anderes Feld von Konkurrenten. Also, Gewichtsverlust ist sehr verlockend – auch ein probates Mittel, aber kein endloser Shortcut.
Jan Frodeno auf dem Alii Drive in Kona HI – wenige Tage vor dem Ironman 2019 – extrem austrainiert! Kein Dauerzustand, wenn man nachhaltig gesund & leistungsfähig bleiben will.
Abnehmen und «Body composition»
Gewichtsreduktion verlangt einen negative Energiebilanz (siehe Teil 1) und wenn wir unserm Körper Energie entziehen, dann hat das stets Konsequenzen. Die Evolution hat unsern Körper so eingerichtet, dass wir lange Perioden von Energiemangel überstehen können, aber das hat einen Preis. Die benötigte Energie wird zuerst von körpereigenen Reserven (Glycogenspeicher, Körperfett, Muskulatur) geholt. Das ist der Mechanismus hinter «abnehmen». Und wenn man’s richtig macht, verliert man viel mehr Körperfett, als Muskulatur – letzter brauchen wir ja! Aber das ist nochmal ein ganz anderes Kapitel!
Im 3. Teil zeige ich die Folgen von langfristigem Energiemangel auf.